SAP Go-Live erfolgreich meistern am Beispiel einer S/4 HANA Migration

Der SAP Go-Live markiert den Zeitpunkt, an dem ein neues SAP-System in den produktiven Betrieb übergeht. Der Prozess erfordert eine sorgfältige Planung und erhält besonders jetzt im Rahmen der SAP S/4HANA Migration besondere Aufmerksamkeit. Eine durchdachte SAP Go-Live Strategie hilft, Risiken wie fehlende Berechtigungen und eingeschränkte Arbeitsfähigkeit von allen Benutzern zu minimieren und den Übergang erfolgreich zu gestalten.

Was bedeutet Go-Live in SAP?

SAP Go-Live bezeichnet den Zeitpunkt, an dem ein neues oder migriertes SAP-System oder eine SAP-Lösung nach der Implementierung in den produktiven Betrieb überführt wird. Ab diesem Zeitpunkt können Geschäftsprozesse live im System ablaufen, sodass das Unternehmen vollständig in der neuen SAP-Umgebung arbeitet.

Im Hinblick auf die Berechtigungen ist das der Zeitpunkt, an dem ein neues Berechtigungskonzept nach einem Redesign oder einer Migration in den Betrieb überführt wird.

Wichtige Bestandteile der SAP Go-Live-Strategie im Hinblick auf Berechtigungskonzepte sind:

  1. Implementierung eines Berechtigungskonzepts: Die notwendigen Berechtigungen werden für das neue SAP-System konzipiert und implementiert. Idealerweise basieren die SAP-Berechtigungsrollen auf einem stellenbasierten Konzept, den sogenannten Business-Rollen, die sowohl sicherheits- als auch lizenzoptimiert sind.
  2. Systemtests und Abnahmetests: Das Durchführen von Tests stellt sicher, dass das System stabil sowie voll einsatzbereit ist und die Berechtigungen funktionieren.
  3. Endanwender-Training: User werden geschult, damit beim Arbeiten im späteren Produktivsystem Fehler vermieden, die Qualität gesichert und der Supportaufwand reduziert wird.
  4. Support-Plan: Es wird sichergestellt, dass ein Team bereitsteht, um die kritische Anfangsphase zu überstehen und mögliche Probleme zu lösen. Dieser Schritt wird auch als Hypercare-Phase bezeichnet.

Go-Live-Phasen in SAP erklärt

Nach der Vorbereitung des SAP Go-Live, die unter anderem Aspekte wie die Erstellung von Berechtigungskonzepten und Durchführung von Tests umfasst, beginnt die Cutover-Phase. Sie bildet die abschließende Phase vor dem Go-Live und kennzeichnet die Überführung des Systems in die Produktionsumgebung. Hierbei müssen zahlreiche Aufgaben koordiniert werden, darunter:

  • Einrichten der Produktivumgebung
  • Anlegen der Benutzerstammstammsätze für produktive User
  • ggf. Konfiguration der zentralen Benutzerverwaltung
  • Endabnahme des Rollen- und Berechtigungskonzepts 

Zuweisung der Rollen zu den Benutzern

Herausforderungen während des Go-Lives

Die Anpassung fehlender Berechtigungen beim SAP Go-Live stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Berechtigungsadministratoren müssen etwaige Probleme schnell beheben, denn ein fehlerhaftes Rollenkonzept durch unzureichende Berechtigungen kann dazu führen, dass User nicht wie gewohnt arbeiten können. Häufige Ursachen für Schwierigkeiten sind:

  • mangelhafte Implementierungsarbeit
  • unzureichende Abdeckung der tatsächlich notwendigen Berechtigungen (auch oft unvorhersehbar)
  • organisatorische Schwächen oder unklare Prozesse
  • zu kurze Testphasen oder unvollständige Testszenarien
  • unzureichende Einbindung der Fachbereiche bei der Rollenkonzipierung 

Um Betriebsunterbrechungen zu vermeiden, werden oft kurzfristig umfangreiche Berechtigungen zugewiesen, sogenannte Firefighter. Dabei handelt es sich jedoch selten um temporäre Lösungen, da die manuelle Fehlersuche zeitaufwendig sowie technisch komplex ist und keine ordnungsgemäße Behebung durchgeführt wird. Die Folge? Einige User besitzen auch nach der Behebung des Problems zu viele (kritische) Berechtigungen.

Diese Überberechtigungen, die oftmals permanent zugewiesen bleiben, kompromittieren die Sicherheit des Berechtigungskonzepts schon zu Beginn des SAP Go-Lives und hinterlassen ein wackliges Fundament.

Ebenso ist auch die Koordination des Cutovers komplex. Einzelne Aktivitäten sind voneinander abhängig, erfordern einen erheblichen personellen und zeitlichen Aufwand sowie eine reibungslose Kommunikation. 

SAP Go-Live-Support mit Xiting Times

Um die Herausforderungen des SAP Go-Lives souverän zu bewältigen, bietet Ihnen Xiting mit dem Modul Xiting Times ein effektives Werkzeug. Das Verfahren des Protected Go-Lives ermöglicht es Ihren Usern, eigenständig Notfallrollen temporär anzufordern. Fehlende Berechtigungen werden dabei vom Tool automatisch protokolliert und können im Nachgang effizient und automatisiert ermittelt werden – während die Benutzer ungestört weiterarbeiten.

SAP Go-Live: Checkliste zur Nutzung von Xiting Times

Damit Sie den Protected Go-Live nutzen können, sind einige Vorbereitungsschritte erforderlich.

Die Funktionsweise basiert auf dem SAP Referenzbenutzer-Konzept. Der Referenzbenutzer fungiert hierbei als “Airbag“. Mit ausreichend starken Notfallberechtigungen ausgestattet, kann der Referenzbenutzer von Ihren Usern im Bedarfsfall via Self Service temporär beantragt werden. Der Referenzbenutzer wird danach unmittelbar zugewiesen. So lassen sich potenzielle Betriebsunterbrechungen vermeiden und Fehler im neuen Rollenkonzept umgehen.

Prozess des Self-Service

Bei der Beantragung des Referenz-Users gibt das System eine Aufforderung zur Eingabe einer Begründung sowie eines gewünschten Zeitraums aus. Der Begründungstext kann per E-Mail an eine hinterlegte Verteilerliste oder verantwortliche Person gesendet werden. Die angegebene Zeitspanne legt die Nutzungsdauer der Notfallberechtigungen in Stunden fest und ermöglicht so ein schnelles Eingreifen bei Fehlern während des Protected Go-Live. Nach Ablauf der Zeit wird der Referenz-User automatisch entzogen und der User arbeitet allein mit seinen Business-Rollen weiter.

Parallel dokumentiert die XAMS (Xiting Authorizations Management Suite) die fehlenden Berechtigungen. Diese können von entsprechenden Berechtigungsadministratoren während des Protected Go-Live ausgewertet und bei Bedarf in die Rollen integriert werden. 

Anpassung der Rollen

Die Funktion Protected Go-Live bietet bei der Analyse von Berechtigungsfehlern eine intuitive Ergebnisansicht, indem sie fehlende Objekte, Felder und Werte durch passende Icons übersichtlich auflistet. Zusätzlich werden auch fehlende Organisationsfelder hervorgehoben.

Das wird durch folgendes Beispiel verdeutlicht:

Dem User XITING fehlt nicht nur der benötigte Buchungskreis DE01, denn im Kontext des Berechtigungsobjektes F_FAGL_LDR ist auch das Feld GLRLDNR mit dem Wert 0L nicht in den ihm zugewiesenen Rollen gepflegt.

Solche Abweichungen können in Ruhe geprüft und gegebenenfalls nach Abstimmung mit den Fachabteilungen in die neuen Rollen eingepflegt werden.

Vorteile von Xiting Times auf einen Blick

  • Kein Risiko einer Betriebsunterbrechung im Fehlerfall während des Go-Live
  • Temporäres Bereitstellen von Notfallberechtigungen via User-Self-Service
  • Implementierung parallel zum laufenden Projekt möglich
  • Optional: Workflowbasierte Zuweisung nur nach vorheriger Genehmigung eines Verantwortlichen → Notfallbenutzerkonzept
  • Komplettes Monitoring der laufenden Sitzungen in Bezug auf Berechtigungen
  • Unterstützung auch beim Go-Live von Berechtigungen im Rahmen von Dialog-Redesign-Projekten: In diesem Fall werden die Benutzer vor dem Go-Live auf Referenzbenutzer geklont, sodass jeder Anwender sein individuelles, bisheriges Rollenset anfordern kann.
  • Der Selfservice ist auch als Fiori App verfügbar. Der Protected Go Live ist daher auch im Fiori Umfeld vollumfänglich nutzbar.

FAQ

Der SAP Go-Live findet in der Deploy-Phase statt. Mit Xiting wird Ihr Unternehmen jedoch auch in den Phasen Run und Hypercare unterstützt:

  • In der Deploy-Phase werden Berechtigungen zugewiesen und User mit Notfallberechtigungen ausgestattet
  • In der Deploy/Run-Phase wird der SAP Go-Live überwacht und optimiert
  • In der Run/Hypercare-Phase kann Ihr Unternehmen bei Bedarf über mehrere Wochen nach dem Go-Live betreut werden

Der SAP GoingLive Check ist ein Service von SAP, der einen reibungslosen SAP Go-Live sicherstellt. Er minimiert Risiken, indem er die Systemkonfiguration analysiert und optimiert. Dieser umfasst zwei Sessions:

  1. Analyse-Session: 6–4 Wochen vor dem SAP Go-Live wird die Systemkonfiguration überprüft und kritische Bereiche werden identifiziert. Handlungsempfehlungen werden in einem Abschlussbericht festgehalten.
  2. Verifikations-Session: 4–6 Wochen nach dem SAP Go-Live werden die Systemleistung und Performance der Geschäftsprozesse analysiert und weitere Empfehlungen zur Optimierung bereitgestellt.

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