SAP User zu verwalten, gehört zu den grundlegenden Aufgaben jeder SAP-Administration. Der Prozess sorgt für eine stetige Systemsicherheit und -ordnung und sichert unter anderem die Compliance-Konformität in Ihrem Unternehmen.
SAP-Administratoren und IT-Verantwortliche stehen dabei vor der Herausforderung, Benutzerkonten korrekt anzulegen, die richtigen Berechtigungen zuzuweisen und gleichzeitig Segregation-of-Duties(SoD)-Konflikte zu vermeiden.
Wie das richtige Anlegen von SAP-Usern über die Transaktion SU01 und die Erstellung von Rollen mittels der Transaktion PFCG funktioniert, erklären wir Ihnen nun Schritt für Schritt.
Mit der Transaktion SU01 können Sie SAP User anlegen, aber auch bearbeiten und verwalten. Doch neben dem reinen Anlegen gibt es beim Erstellen neuer Nutzer weitere Schritte zu beachten, bevor Sie das neue Benutzerkonto sicher im System anlegen können.
Starten Sie die Benutzerpflege über den Transaktionscode ‘SU01’.
Im Einstiegsbildschirm der Benutzerpflege geben Sie die gewünschte Benutzer-ID ein und klicken auf die Schaltfläche ‘Anlegen’. Achten Sie dabei auf die Namenskonventionen Ihres Unternehmens.
Wechseln Sie zur Registerkarte ‘Adresse’ und tragen Sie mindestens den Nachnamen ein – das ist ein Pflichtfeld für die Benutzererstellung. Ergänzen Sie weitere Informationen wie Vorname, E-Mail-Adresse und Telefonnummer entsprechend Ihren Compliance-Anforderungen.
In der Registerkarte ‘Logondaten’ definieren Sie folgende Parameter:
Speichern Sie den Benutzerstammsatz und wechseln Sie zur Registerkarte ‘Rollen’, um die erforderlichen SAP-Berechtigungen zuzuweisen. Die Rollenzuweisung innerhalb Ihres Berechtigungskonzepts erfolgt idealerweise nach dem Minimalprinzip zur Vermeidung von SoD-Konflikten.
Wichtig!
Beachten Sie folgende Sicherheitsaspekte bei der Erstellung von SAP Usern:
Nutzen Sie die Transaktion PFCG für die Rollenerstellung. Mit der PFCG können SAP-Administratoren komplexe Berechtigungen für ABAP-Anwendungen pflegen, die sowohl funktionale Anforderungen des Unternehmens als auch Compliance-Vorgaben erfüllen sollten.
Sie können neue Rollen für User in 6 Schritten erstellen:
1.Transaktion PFCG aufrufen
Starten Sie die Rollenpflege über den Transaktionscode ‘PFCG’.
2.Neue Rolle anlegen
Klicken Sie auf ‘Einzelrolle’ und ‘Anlegen’.
Hinweis: Geben Sie der neuen Rolle einen aussagekräftigen Namen, der im Idealfall mit ‘Z’ oder ‘Y’ – also dem Kundennamensraum der SAP – beginnt.
3.Rollenmenü pflegen
Wechseln Sie zur Registerkarte ‘Menü’ und fügen Sie die erforderlichen Transaktionen, Funktionsbausteine und weitere Menüobjekte hinzu.
4.Berechtigungen generieren
Wechseln Sie zur Registerkarte ‘Berechtigungen’ und klicken Sie auf ‘Expertenmodus zur Profilgenerierung’. Das System führt nun einen automatischen Berechtigungsabgleich durch und generiert Berechtigungsvorschläge.
5.Berechtigungsfelder pflegen
Ihnen werden die Berechtigungen angezeigt, die basierend auf den SU24 Vorschlagswerten der Rollenmenüobjekte automatisch eingefügt werden. Bearbeiten Sie nun die Berechtigungsobjekte und deren Berechtigungsfelder.
Hinweis: Achten Sie dabei, dass die Status “gepflegt” und “Standard” stets einen SU24 Verwendungsnachweis gewährleisten, wohingegen die Status “Manuell” und “Verändert” keinen SU24-Kontext mehr haben. Diese ermöglichen keine zentrale Pflege der Berechtigungen über die SU24 und sind daher zu vermeiden.
Brücksichtigen Sie dabei die Statusanzeigen der Ampeln in der Baumanzeige:
6.Profil generieren
Klicken Sie auf ‘Generieren’, um das neue Berechtigungsprofil zu erstellen. Das System generiert automatisch den Profilnamen.
Wenn Sie die neue Rolle erstellt haben, können Sie ihr unter der Registerkarte ‘Benutzer’ die gewünschten Benutzer zuweisen. Bei der nächsten Anmeldung ist dem Benutzer das Rollenmenü schließlich ersichtlich.
Tipps für die PFCG-Rollenerstellung:
Bei der SAP-User-Erstellung müssen Sie verschiedene Sicherheitsprinzipien, z. B. das Prinzip der minimalen Berechtigungsvergabe und eine strikte Aufgabentrennung (SoD), sowie geltende Compliance-Anforderungen berücksichtigen.
Weisen Sie Benutzern nur die minimal erforderlichen Berechtigungen zu, die für ihre Stelle notwendig sind. Das reduziert das Sicherheitsrisiko innerhalb des Systems und vereinfacht die Compliance-Überwachung.
Implementieren Sie starke Passwort-Richtlinien. Nutzen Sie zudem SAP Single Sign-On (SSO) für die interne Nutzerfreundlichkeit Ihrer Mitarbeiter, damit die Systemsicherheit auf höchstem Niveau bleibt.
SoD-Konflikte entstehen, wenn eine Person mehrere kritische Tätigkeiten ausüben kann. Sind solche Funktionstrennungskonflikte auf Benutzerebene vorhanden, können sie – gewollt oder ungewollt – weitreichende Schäden am System oder an Unternehmensprozessen verursachen.
Beispiele für kritische Berechtigungskombinationen sind:
Wichtig! Beachten Sie bei systemübergreifenden Landschaften auch Cross-System SoD-Risiken. Ein Benutzer könnte beispielsweise Bestellfreigaben in SAP Ariba und Rechnungsfreigaben in SAP S/4HANA haben, was einen kritischen SoD-Konflikt darstellt.
Die Nichtbeachtung von SoD-Konflikten kann hohe rechtliche Konsequenzen haben, insbesondere bei Verstößen gegen das Handelsgesetzbuch (HGB). Wirtschaftsprüfer kontrollieren regelmäßig Berechtigungsstrukturen, um eine ordnungsgemäße Buchführung zu bestätigen.
Nehmen Sie das Usermanagement in SAP also nicht auf die leichte Schulter. Bevor Sie ein instabiles Benutzergerüst aufbauen, das im schlimmsten Fall ein hohes Sicherheitsrisiko oder Compliance-Verstöße verursacht, beauftragen Sie doch einfach Xiting!
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Ein Benutzerprofil wird über die Transaktion SU01 erstellt. Geben Sie eine Benutzer-ID ein, klicken Sie auf ‘Anlegen’ und pflegen Sie die Adressdaten, Anmeldedaten und Gültigkeitszeiträume. Anschließend weisen Sie über die Registerkarte ‘Rollen’ die erforderlichen SAP-Berechtigungen zu und speichern den Benutzerstammsatz.
SAP unterscheidet grundlegend 5 verschiedene Benutzertypen:
Die Kosten für einen SAP-User variieren je nach Lizenztyp:
Die genauen Preise hängen von Ihrem SAP-Produkt, Vertragsvolumen und Lizenzmodell ab.
Benutzergruppen sind organisatorische Einheiten, mit denen SAP-User strukturiert verwaltet und gruppiert werden können – beispielsweise nach Abteilungen, Rollen oder Funktionen. Dies erleichtert die Massenpflege, die Zuweisung von Berechtigungen sowie das Reporting erheblich und ermöglicht eine gezielte Einschränkung, wer auf bestimmte Gruppen bspw. lesend oder ändernd zugreifen darf.