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Übersicht über SAP-Benutzerlizenzen

SAP-Lizenzen sind für viele Unternehmen ein komplexes Thema, das durch die Umstellung auf SAP S/4HANA zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Die Migration ist jedoch auch eine Chance, den bestehenden Lizenzbestand sowie die SAP-Lizenzkosten zu optimieren. 

Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von Benutzerlizenzen und ihre Rolle in der Verwaltung und Kostenkontrolle in SAP-Umgebungen – insbesondere in S/4HANA. Die Übersicht erklärt, wie Benutzerlizenzen in SAP S/4HANA funktionieren und warum eine gezielte Lizenzverwaltung für Unternehmen gerade bei der Migration entscheidend ist.

Was sind SAP-Benutzerlizenzen bei S/4HANA?

Benutzerlizenzen sind spezifische SAP-Lizenzen, die an jeden einzelnen Benutzer vergeben werden. Der Umfang der SAP-Benutzerlizenzen bestimmt, welche Bereiche des Systems ein User nutzen darf. 

Somit beeinflusst der benötigte Zugriff auf Funktionen und Module, welcher Lizenztyp erforderlich ist – beispielsweise Professional User für umfassende Zugriffsrechte oder Functional User für zentrale Aufgaben. 

Benutzerlizenzen ermöglichen eine individuelle Lizenzierung pro Benutzer und passen die Nutzung bestimmter SAP-Berechtigungen durch Einschränkung oder Erweiterung an. Indem nur für tatsächlich benötigte Funktionen bezahlt wird, können SAP-Lizenzkosten optimiert werden. 

Zudem sorgt eine genaue Abstimmung der Lizenzen auf die tatsächlichen Aufgaben der Mitarbeitenden dafür, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf sensible Daten haben. Folglich können Unternehmen durch eine gezielte Vergabe von SAP-Lizenzen ihre SAP-Lizenzkosten kontrollieren und gleichzeitig die Sicherheit ihrer SAP-Umgebung erhöhen. 

Besonderheiten der Benutzerlizenzen in SAP S/4HANA

In SAP S/4HANA gibt es spezifische Besonderheiten bei SAP-Lizenzen, die das Lizenzmanagement beeinflussen. In erster Linie handelt es sich um die Einführung neuer Lizenzierungsmodelle und Benutzerlizenztypen, die speziell auf die Nutzung von S/4HANA zugeschnitten sind – darunter „Digital Access“ und die Möglichkeit der berechtigungsbasierten Lizenzvermessung: 

  • Digital Access: Mit Digital Access wird der indirekte Zugriff auf das ERP-System durch Nicht-SAP-Drittsysteme erfasst und abgerechnet. 
  • Nutzungs- vs. berechtigungsbasierte Lizenzvermessung: In SAP S/4HANA wird die Lizenzvermessung vermehrt auf die Berechtigungen und Rollen der Benutzer abgestimmt. Daher werden meist nicht mehr die tatsächliche Nutzung, sondern die erworbenen Zugriffsrechte lizenziert. 

SAP-Architekturen in SAP S/4HANA

Die Anzahl der Deployment-Optionen ist mit SAP S/4HANA gestiegen, was Unternehmen mehr Flexibilität bei der Anpassung ihrer IT-Infrastruktur an spezifische Anforderungen bietet. Die Vielfalt erschwert jedoch auch die Auswahl der passenden Lizenzmodelle – insbesondere im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten.

On-Premise

Bei On-Premise-Lizenzmodellen werden SAP-Software und -Daten vor Ort im Unternehmen gehostet. Diese Modelle beinhalten oft hohe Anfangskosten und erfordern Wartung durch das Unternehmen. Die Option eignet sich für Unternehmen, die volle Kontrolle über ihre Daten und Systeme behalten möchten. 

Cloud-basierte / Rise

Cloud-basierte Lizenzmodelle bieten Zugriff auf SAP-Software über die Cloud. Der Anbieter übernimmt dabei Hosting und Wartung, während Unternehmen eine monatliche oder jährliche Gebühr zahlen. Diese Modelle bieten Flexibilität, da sie je nach Nutzung skaliert werden können und geringere Anfangsinvestitionen erfordern.

Cloud-basierte / Rise

Hybride Lizenzmodelle kombinieren On-Premise- und Cloud-Lösungen, wodurch Unternehmen bestimmte Systeme lokal halten und andere in der Cloud nutzen können. Diese Option ist besonders attraktiv für Unternehmen, die ihre Datenhoheit beibehalten möchten, aber gleichzeitig die Flexibilität und Skalierbarkeit der Cloud wünschen. 

SAP-Benutzerlizenztypen in S/4HANA

In SAP S/4HANA sind verschiedene Typen von SAP-Benutzerlizenzen verfügbar, die je nach individuellen Anforderungen der Benutzer vergeben werden:

  • Professional Use (On-Premise) / Advanced Use (SAP RISE): Diese SAP-Lizenzen bieten umfassenden Zugriff auf alle wichtigen Module und Funktionen in SAP S/4HANA und ermöglichen die Durchführung komplexer Geschäftstransaktionen sowie tiefgehender Analysen. Sie eignen sich besonders für Benutzer, die mehrere Module und erweiterte Funktionen nutzen.
  • Functional Use (On-Premise) / Core Use (SAP RISE): Functional Use oder Core Use Lizenzen gewähren Zugriff auf die wichtigsten Geschäftsprozesse und zentrale Module, jedoch ohne die erweiterten Funktionalitäten der umfassenden SAP-Lizenzen. Trotz des eingeschränkten Funktionsumfangs können ausgewählte Module abgerufen werden, die für die Rolle der jeweiligen Mitarbeitenden erforderlich sind.
  • Productivity Use (On-Premise) / Self Service Use (SAP RISE): Diese SAP-Lizenzen sind für grundlegende Aufgaben und Self-Service-Funktionen ausgelegt und ermöglichen einfache Funktionen wie das Bearbeiten persönlicher Daten, Zeiterfassung oder das Abrufen von Gehaltsabrechnungen. Sie richten sich an Benutzer, die nur gelegentlich mit dem System arbeiten und einfache Transaktionen durchführen.
  • Developer Use: Die SAP-Lizenz Developer Use ist speziell für Entwicklerinnen und Entwickler konzipiert, die Anwendungen innerhalb von SAP S/4HANA erstellen, ändern oder erweitern. Sie bietet Zugriff auf Entwicklungswerkzeuge und -umgebungen und ermöglicht das Testen von Anwendungen, ohne dass eine umfassende Nutzung der Geschäftsprozesse erforderlich ist.

SAP-Lizenzmetriken

SAP-Lizenzmetriken sind Kriterien, die bestimmen, wie SAP-Lizenzen gemessen und abgerechnet werden. In SAP S/4HANA sind insbesondere folgende Metriken relevant:

  • Berechtigungsbasierte Metriken: In SAP S/4HANA hängt der Lizenztyp eines Benutzers von den ihm zugewiesenen Berechtigungen ab. Demnach werden die SAP-Lizenzkosten nicht durch die tatsächliche Nutzung bestimmt, sondern durch die potenziellen Nutzungsmöglichkeiten. Named User Lizenzen sind die am häufigsten genutzte Lizenzform in SAP. 
  • Indirekte Nutzung: Indirekte Nutzung liegt vor, wenn auf das SAP-System über Drittapplikationen zugegriffen wird und kann über Digital Access abgerechnet werden. Fehlt eine entsprechende SAP-Lizenz für die indirekte Nutzung, können bei Audits hohe Nachzahlungen eingefordert werden.
  • Engine Use: Neben Benutzerlizenzen kann auch der Einsatz von ergänzenden Produkten wie Engines lizenziert werden. Hierbei werden Kosten für die Nutzung bestimmter Funktionen oder Module erhoben.

Wie läuft die SAP-Lizenzvermessung ab?

Bei der SAP-Lizenzvermessung erfolgt eine detaillierte Analyse des tatsächlichen Lizenzverbrauchs im Vergleich zu den bestehenden SAP-Lizenzen. Diese quantitative Auswertung dient in erster Linie der Compliance-Prüfung. 

Die Systemvermessung wird einmal jährlich von SAP gefordert und mithilfe spezialisierter SAP-Tools wie LAW (License Administration Workbench) durchgeführt. Zudem findet etwa alle 3 Jahre ein erweitertes Lizenzaudit statt. Mit der Migration zu SAP S/4HANA ändert sich die Vorgehensweise: Statt nutzungsbasiert erfolgt die Lizenzvermessung nun berechtigungsbasiert.

Lizenzverletzungen

Lizenzverletzungen in SAP S/4HANA können verschiedene Ursachen haben. Eine Aufklärung über gängige Verstöße ist wichtig, da Unwissenheit Unternehmen nicht vor möglichen Nachzahlungen schützt. 

Über- und Unterlizenzierung vermeiden

Unterlizenzierung tritt auf, wenn nicht genügend SAP-Lizenzen für Benutzer vorhanden sind oder die Ausübung bestimmter Funktionen nicht von der entsprechenden Benutzerlizenz abgedeckt wird. Das führt zu Compliance-Verstößen und nachträglichen Zahlungen.  

Andererseits liegt Überlizenzierung vor, wenn Unternehmen mehr Lizenzen erwerben als nötig oder wenn Benutzer Lizenzen mit umfangreichen Funktionalitäten besitzen, die sie nicht ausschöpfen. 

Obwohl Überlizenzierung keine Vertragsverletzung darstellt, erhöht sie die SAP-Lizenzkosten und schafft potenzielle Sicherheitsrisiken, da unnötig erteilte Berechtigungen mehr Benutzern Zugang zu sensiblen Daten ermöglichen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass sie die Anzahl an Benutzerlizenzen präzise anpassen, um unnötige Ausgaben zu vermeiden und die Compliance zu gewährleisten.

Falsche Zuordnung von Lizenztypen

Eine ungenaue Zuordnung von Lizenztypen, die nicht den tatsächlichen Berechtigungen oder der Nutzung entsprechen, kann ebenfalls zu Lizenzverletzungen führen. Auch wenn ein Unternehmen über genügend SAP-Lizenzen verfügt, können Nachzahlungen fällig werden, wenn die Lizenzen nicht an den richtigen Benutzer vergeben wurden. Die Zuordnung der Lizenztypen ist daher entscheidend, um Compliance-Risiken und zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Indirekte Nutzung

In SAP S/4HANA können durch die „Digital Access“-Lizenzierung zusätzliche Kosten für indirekten Zugriff entstehen, wenn externe Anwendungen indirekt auf das System zugreifen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass alle externen Schnittstellen lizenziert sind, um potenzielle Lizenzverletzungen zu vermeiden.

Wieso ist eine korrekte Lizenzierung so wichtig für Unternehmen?

Mit der Umstellung auf SAP S/4HANA verändert sich die Lizenzstruktur grundlegend. Daher erhalten Unternehmen im Rahmen der Migration die ideale Möglichkeit, ihre bestehenden SAP-Lizenzen zu überprüfen und ihre SAP-Landschaft zu optimieren.

Die Vielzahl an Produkten, Metriken und Engines in SAP S/4HANA führt jedoch zu einer erheblichen Komplexität und Intransparenz im SAP-Lizenzmanagement, was die Anpassung des Lizenzbestands an den tatsächlichen Bedarf erschwert. Diese Herausforderungen können zu überhöhten Kosten durch Überlizenzierung führen. Eine korrekte Lizenzierung wirkt dem entgegen und bietet folgende Vorteile:

  • Risikominimierung: Durch die korrekte Vergabe von SAP-Lizenzen werden Lizenzverletzungen sowie Fehl- oder Falschlizenzierung vermieden. 
  • Durch die Umstellung der Lizenzmetriken können Unternehmen gezielter analysieren, welche Berechtigungen benötigt werden und welche Ausgaben wirklich erforderlich sind. Auf diese Weise können sowohl Unterlizenzierung als auch unnötige Mehrkosten durch Überlizenzierung verhindert werden. Zudem kann die Bündelung von Produkten in S/4HANA zu weiteren Einsparungen führen.
  • Einhaltung der SAP-Compliance: Die präzise Verteilung von SAP-Lizenzen sorgt dafür, dass Unternehmen vertragliche und gesetzliche Vorgaben erfüllen. Das schützt nicht nur vor potenziellen Sanktionen, sondern bewahrt auch deren guten Ruf.

SAP-Lizenzen optimieren mit Xiting

Die Umstellung auf S/4HANA bringt komplexe Herausforderungen im Lizenzmanagement mit sich. Xiting unterstützt Sie dabei, diese zu meistern und Ihre Kosten mit einer SAP S/4HANA Lizenzanalyse zu optimieren.

Die Lizenzanalyse basiert auf dem SAP-Lizenzregelwerk und ermöglicht einen ganzheitlichen Überblick über Ihre aktuelle Lizenzlandschaft sowie einen Ausblick über zukünftige Anforderungen in S/4HANA.

Der Service der XAMS (Xiting Authorizations Management Suite) umfasst Vorabanalyse, Detailanalyse, Zielkalkulation und Prognose Ihrer benötigten Benutzerlizenzen in S/4HANA. Am Ende erhalten Sie Einsicht in Ihre SAP-Landschaft – mit einem transparenten und nachvollziehbaren Ergebnisbericht sowie einer Präsentation.

Mit der Lizenzanalyse der XAMS können Sie die SAP-Benutzerlizenzen erfolgreich an Ihre Anforderungen anpassen und Ihr Unternehmen vor hohen Kosten, Sicherheitslücken und Compliance-Verstößen schützen.

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FAQ

Benutzerlizenzen sind spezifische Lizenzen, die individuell pro Benutzer vergeben werden. Sie regeln, welche Funktionen und Module der jeweilige Benutzer im SAP-System nutzen darf.

Die Kosten für eine SAP-Benutzerlizenz variieren je nach Lizenztyp und Umfang der Berechtigungen. Professionelle Lizenzen sind teurer, während eingeschränkte Lizenzen kostengünstigere Optionen bieten.

SAP-Lizenzen können in S/4HANA auf zwei Arten übertragen werden: 

 

  • Bei der Product Conversion bleibt das bestehende Lizenzmodell erhalten und es fallen eine einmalige Zahlung von 9.000 € für S/4HANA Enterprise Management for ERP Customers sowie die Kosten für die HANA-Datenbank an.
  • Im Gegensatz dazu wird bei der Contract Conversion das Lizenzmodell gewechselt und bestehende Verträge werden abgelöst. Dabei kann der Wert des bisherigen Lizenzbestands angerechnet werden. Sie müssen daher keine gebrauchten SAP-Lizenzen verkaufen, um einen Gewinn aus Ihrer alten Software zu ziehen.

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